Physiotherapie / Krankengymnastik
Die Krankengymnastik
In der Krankengymnastik werden passive und/oder aktive Techniken verwendet, um therapeutisch z.B. auf Störungen des Bewegungsapparates einzuwirken.
Passive Techniken sind z.B. Bewegungsübungen, die vom Therapeuten an dem Patienten, ohne dessen Mithilfe, zur Verbesserung der Gelenksfunktion und der Gleitfähigkeit der darauf einwirkenden Weichteilstrukturen (Muskeln, Sehnen, Bänder, etc.) durchgeführt werden. Siehe auch: Manuelle Therapie, Lymphdrainage, physikalische Therapie, Massage
Aktive Techniken beschreiben alle Übungsformen, die der Patient unterstützend (assistiv) oder alleine durch eigene Kraft nach klarer Anweisung des Therapeuten durchführt. Sprossenwand, Seilzuggerät...
Neurophysiologische Behandlungskonzepte
Zu den Neurophysiologischen Behandlungskonzepten gehören folgende physiotherapeutische Techniken.
1. PNF (Proprioceptive Neuromuskuläre Faszilitation) Durch Übung von speziellen diagonalen Bewegungsmustern wird die Informationsweiterleitung zwischen Nervensystem und Muskulatur verbessert.
2. Bobath Das Bobathkonzept befasst sich mit: *Dem Wiedereinsetzen von gelähmten und teilweise gelähmten Körperregionen. * Dem Lösen von spastisch veränderten Muskelgruppen * Der Verbesserung von Alltagsfunktionen (z.B. Greifen, Essen, Anziehen, Gleichgewicht, Schulung der Körperwahrnehmung und Rumpfkontrolle) * Wiedererlernen von Bewegungsübergängen (vom Liegen über Drehen, Sitzen zum Stehen und Gehen)
3. Vojta Durch das Auslösen von Reizen in verschiedenen Ausgangsstellungen werden durch Nervenbahnung blockierte motorische Fähigkeiten automatisch (reflektorisch) geweckt.
Anwendungsbeispiele:
- Behandlung bei angeborenen oder erworbenen Bewegungsstörungen im Säuglings- oder Erwachsenenalter
- Entwicklungsverzögerung im Säuglingsalter
- Fehlhaltungen des Skelettsystems bei Säuglingen
- Querschnittslähmung
- Schlaganfall
- Multiple Sklerose (MS)
- Parkinson
- Lähmungen der Extremitäten
- Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
Atemtherapie
Die Atemtherapie als physiotherapeutische Anwendung unterstützt eine medikamentöse Therapie bei Atemwegs- erkrankungen. Es soll eine physiologische Atmung wiedererlernt werden.
Anwendungsgebiete:
- chronische Erkrankungen, z.B. Asthma bronchiale, Lungenemphysem, Bronchiektasen (Mukoviszidose), Lungenfibrose, Querschnittslähmung, Skoliose, M. Bechterew,
- akute Erkrankungen, z.B. Rippenfellentzündung , Pneumonie und Bettlägerigkeit bei älteren Patienten sowie in der Geburtsvorbereitung.